Der Unterschied zwischen Haupt- und Abgasuntersuchung

Die Abgasuntersuchung gibt es bereits mehr als 30 Jahre und sie hat in dieser Zeit viele Reformen erlebt. Seit 2010 ist sie nun Bestandteil der Hauptuntersuchung und kann nicht mehr separat durchgeführt werden. Neben dem normalen Funktionstest bei der HU muss Ihr Fahrzeug auch alle zwei Jahre zum Abgastest. Besteht Ihr Auto diesen Test nicht, erhalten Sie auch keine Plakette. Denn heute erhalten Sie nur noch eine Plakette, die sich auf dem hinteren Nummernschild befindet. 

Der Abgasskandal - Ist Ihr Auto auch betroffen?

Viele Autobesitzer fragen sich heute nach dem VW Abgasskandal, ob Ihr Fahrzeug auch betroffen ist. Es stehen ja noch weitere Hersteller unter Verdacht. Bisher sind nur VW-Modelle mit einem Onboard-Diagnose-System betroffen. Bei diesen Fahrzeugen wird der übliche Abgastest mittels Sonde durch eine Fehlerauslesung ersetzt. Zeigt das System keinen Fehler an, sind die Werte auch in Ordnung. 

 

Kaufen Sie einen gebrauchten VW sollten Sie darauf achten, dass die nötige Änderung der Software vorgenommen wurde, da Sie sonst Probleme mit der Zulassung bekommen könnten. 

Was wird bei der AU kontrolliert?

Bei der Au wird gemessen, wie viele und welche Abgase von Ihrem Auto produziert werden. Hierzu gehören Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und bei Benzinern Stickoxide. Bei einem Diesel kommen die Rußpartikel noch hinzu. Bei der sogenannten Schnüffel-Messung wird eine Sonde in das Auspuffrohr des laufenden Autos platziert. Bei verschiedenen Drehzahlen wird so der minimale und der maximale Wert ermittelt. 

 

Bei Fahrzeugen mit einem Onboard-Diagnose-System wird in der Regel nicht mehr gemessen. Hier überprüft die Elektronik des Fahrzeugs die Werte und der Prüfer kontrolliert nur, ob es dort zu einer Fehlermeldung kommt. Der tatsächliche Schadstoffausstoß wird nicht mehr gemessen, weshalb dieses System auch recht umstritten ist. 

 

Es spielt aber keine Rolle, welche Prüfung bei Ihrem Fahrzeug erfolgt. Anschließend werden alle Komponenten die abgasrelevant sind, auch einer Sichtprüfung unterzogen. Hierzu gehören die Auspuffanlage, der Luftfilter oder die Einspritzanlage. 

Muss Ihr Motorrad auch zur AU?

Auch Motorräder müssen zur AU, die sich hier allerdings AUK nennt. Dies gilt für alle Modelle die schneller als 45 km/h sind, mehr als 50 ccm Hubraum haben und nach dem 01.01.1989 zugelassen wurden. Hier wird ebenfalls per Sonde gemessen.

Wie oft Sie zur AU müssen

In der Regel müssen Sie alle zwei Jahre zur HU und damit auch zur AU. Ausnahmen bilden hier Neuwagen, die das erste Mal nach drei Jahren zur Prüfung müssen. Wohnmobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen müssen übrigens alle 12 Monate zur AU. Wann Sie das nächste Mal müssen erfahren Sie durch einen Blick auf Ihre TÜV-Plakette oder einen Blick in die Zulassungsbescheinigung Teil I.

 

Für die Prüfung müssen Sie übrigens nicht zum TÜV, Dekra, KÜS oder einer sonstigen Prüfstelle. Bietet Ihre Werkstatt diesen Service an, können Sie ihn auch dort nutzen. Vorteil für Sie: Sollte bei der Prüfung ein Fehler festgestellt werden, kann dieser auch sofort behoben werden und Sie müssen nicht ein zweites Mal vorfahren und ersparen sich dadurch zusätzliche Kosten. 

Was wenn Sie den Termin überziehen?

Sollten Sie den Termin verpassen, müssen Sie je nach Zeit mit einem Bußgeld oder sogar einem Punkt in Flensburg rechnen. Überziehen Sie den Termin 2 – 4 Monate , kostet Sie dies 15 Euro. Bei 4 – 8 Monaten 25 Euro und ab dem 8. Monat bereits 60 Euro plus einen Punkt in der Verkehrssünderkartei. Überziehen Sie den Termin müssen Sie auch damit rechnen, dass der Prüfer Ihr Auto genauer unter die Lupe nehmen wird. Das Risiko, dass er einen Mangel findet wird damit auch größer.

Wenn Sie bei der AU durchfallen

Sollten Sie die Abgasuntersuchung nicht bestehen, erhalten Sie auch keine TÜV-Plakette. Dies kommt zwar recht selten vor, kann aber passieren. Hier gilt es nun mit der Ursachenforschung zu beginnen. Wurde der Grund behoben, können Sie erneut zur Prüfung fahren, die Sie dann 25 Euro kostet. Sind die Werte immer noch zu hoch, bleibt nur noch der Weg zum Schrottplatz. Denn meist steht dann eine teure und aufwendige Reparatur an, die sich oft nicht mehr lohnt.